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Film: Every Thing Will Be Fine (2015)


Titelbild & Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Drama
Regie: Wim Wenders
Drehbuch: Bjørn Olaf Johannessen
Besetzung: Rachel McAdams, Charlotte Gainsbourg, James Franco, Marie-Josée Croze, Peter Stormare, Patrick Bauchau, Julia Sarah Stone, Robert Naylor, Lilah Fitzgerald
Kamera: Benoît Debie
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Toni Froschhammer


Review
Wir alle hängen in unserem alltäglichen Trott, durchleben Freude, Ängste und Probleme, doch sind uns unterbewusst sicher, dass in diesem bekannten, und sicheren Rahmen alles weiterlaufen wird. Was wir jedoch verdrängen: Ein einziger Moment, kann alles verändern – schützende Festungen einreißen, die Erde zur Hölle werden lassen und uns auf eine harte Probe stellen. Wim Wenders’ neuestes Werk dreht sich um einen solchen Moment und dessen Folgen.

Nachdem der Roman-Autor Tomas im Schneesturm einen vor ihm auf die Straße gerodelten kleinen Jungen angefahren hat, scheinen sich die Dinge noch für einen Moment zum Guten zu wenden. Das Kind ist traumatisiert, aber scheinbar unverletzt, Tomas entsprechend erleichtert. Als er ihn dann die Auffahrt seines, allein der verschneiten Einöde trotzenden, Wohnhauses hinauf zu seiner Mutter bringt und deren erste Frage “wo ist der Bruder?” lautet, wird klar, dass sich der Weg dieser Menschen auf die schlimmste mögliche Weise gekreuzt hat. Film: Every Thing Will Be Fine (2015) weiterlesen

Film: A Most Wanted Man (2014)


Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Thriller, Agentenfilm
Regie: Anton Corbijn
Drehbuch: Andrew Bovell, John Le Carré
Besetzung: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Willem Dafoe, Grigoriy Dobrygin, Nina Hoss, Daniel Brühl, Rainer Bock, Robin Wright, Herbert Grönemeyer, Martin Wuttke
Kamera: Benoît Delhomme
Musik: Herbert Grönemeyer
Schnitt: Claire Simpson


Review
Standbild.
Eine Kaimauer in Großaufnahme.
Ruhig und unablässig schwappt das Wasser des Hamburger Hafenbeckens auf und ab.
Unheilvoll setzt ein dunkler orchestraler Score ein, während ein Mann aus dem Wasser heraufsteigt.

Bereits in diesen ersten Einstellungen aus A MOST WANTED MAN signalisiert Anton Corbijn klar, welche Linie sein dritter Spielfilm einschlagen wird: Die nächsten zwei Stunden werden langsam, werden grau und werden kalt. Das transportieren wenige Bilder, die gänzlich nonverbal eine große Wirkung erzeugen. So etwas wird im Laufe des Films kein Einzelfall bleiben – Corbijn lässt durchweg keine Zweifel aufkommen, dass er nach 40 Jahren voller Fotografie und Filmregie eine genaue Vorstellung von der Macht des Bildes hat. Genaugenommen sitzt jeder Schuss. Jede Einstellung zum Einrahmen und Bestaunen. Die Kamera (geführt nicht von Corbijn selbst, sondern Benoît Delhomme) weiß was sie tut, weil Corbijn auf visueller Ebene genau weiß was er will. In diesem Fall das Bild einer dunklen, abgründigen, hoffnungslosen Realität zeichnen. Von Dingen berichten, die uns sonst verborgen bleiben.
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Film: Alles eine Frage der Zeit – About Time (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Drama, Romantische Komödie, Zeitreisefilm
Regie: Richard Curtis
Drehbuch: Richard Curtis
Besetzung: Domhnall Gleeson, Rachel McAdams, Bill NighyLydia WilsonLindsay DuncanRichard CorderyTom HollanderMargot RobbieWill MerrickVanessa KirbyTom Hughes
Kamera: John Guleserian
Musik: Nick Laird-Clowes
Schnitt: Mark Day


Review
Ein warmer, wundervoller, äußerst substantieller Film, der der Beschreibung “RomCom” trotz formaler Entsprechung erfolgreich trotzt, da er einfach weit mehr als eine standardisierte Boy-meets-Girl Geschichte ist.

ABOUT TIME ist sowohl Liebesgeschichte, wie auch Familiendrama, zaubert ein Lächeln ins Gesicht und kombiniert geschickt Coming-of-Age mit dem am wenigsten nahe liegenden Genre, dem Zeitreisefilm. Ein riesiges Chaos also? Durchatmen, alles halb so wild, denn so absurd es klingt, so stark fügt es sich zu einem stimmigen Ganzen. Film: Alles eine Frage der Zeit – About Time (2013) weiterlesen

Film: To The Wonder (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Drama, Kunstfilm, Stream-Of-Consciousness
Regie: Terrence Malick
Drehbuch: Terrence Malick
Besetzung: Ben Affleck, Olga Kurylenko, Javier Bardem, Rachel McAdams, Romina Mondello, Tatiana Chiline, Charles Baker, Marshall Bell
Kamera: Emmanuel Lubezki
Musik: Hanan Townshend
Schnitt: A.J. EdwardsKeith Fraase, Shane Hazen, Christopher RoldanMark Yoshikawa


Review
Mich beschleicht das Gefühl, dass Terrence Malick nun endgültig am Zenit seines (mit DER SCHMALE GRAT eingeleiteten) jüngeren  stilistischen Weges angekommen ist. An einem Punkt, wo das Gezeigte, also der Inhalt seiner Filme nur noch auf einen kontinuierlich fließenden Strom der Impressionen verdichtet ist. TO THE WONDER löst sich abseits der rein visuellen Ästhetik des Bildes von allem, was gemeinhin mit Film, Erzählungen, oder Begrifflichkeiten wie “Handlung” in Verbindung gesetzt wird und ist nur noch Form. Reinste Form. Völlig im Gegensatz zu dieser Beobachtung steht die unschöne Vermutung, dass der alternde Philosoph sich trotz dieses Ansatzes – eines Ansatzes, der sich zumeist völlig spontan und spielerisch anfühlt – bei der Umsetzung dieses Films nicht wirklich ausgelebt hat. Ob er es nicht konnte, nicht durfte, nicht wollte, weiß niemand – wenn es eine Person gibt, die schwer zu durchdringen ist, dann Malick.

Seinen hoch-emotionalen Farb- und Klangrausch, in dem es irgendwie auch um Menschen und die verschiedenförmigen emotionalen Irrwege in ihrem Inneren geht, dominiert ein Gefühl der Ambivalenz: Federleicht tanzen Damen durch eine Welt, die wie die unsere durch Sicht einer verträumten Brille anmutet, doch gleichzeitig weicht nie die hunderte Tonnen schwere Last gescheiterter Beziehungen und Lebenswege von ihren (und somit auch unseren) Schultern. Die Bilder sind wunderschön, doch sind sie nie gänzlich einer ehlichen, tiefen Traurigkeit bereinigt. Und so kann TO THE WONDER wie ein einziger Rausch, der mitschleift und erhebt funktionieren, aber fühlt sich unterm Strich doch wie eine höchst sperrige Angelegenheit an. Film: To The Wonder (2012) weiterlesen