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Film: Match Point (2005)


Trailer © by Paramount Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2005
Genre: Drama
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
Besetzung: Scarlett Johansson, Jonathan Rhys Meyers, Emily Mortimer, Matthew Goode, Brian Cox, Penelope Wilton, Ewen Bremner, James Nesbitt
Kamera: Remi Adefarasin
Musik: Verschiedene (*)
Schnitt: Alisa Lepselter


Review
Lebst du so, wie es deinem Wesen entspricht, oder bist du unmerklich in eine Richtung gerutscht, die dir eigentlich gar nicht recht ist? Schaffst du, falls es in diese falsche Richtung geht, die Notbremse rechtzeitig zu ziehen, oder begibst du dich immer weiter in Abhängigkeiten, die dir irgendwann deine Eigenständigkeiten rauben werden? Spielst du nur eine Rolle, die andere von dir erwarten, weil dieser Erwartung zu entsprechen der bequemere Weg ist, der des geringsten Widerstandes?
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Film: 00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Senator / Wild Bunch Germany


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Komödie, Klamauk, Satire, Groteske
Regie: Helge Schneider, Andrea Schumacher
Drehbuch: Helge Schneider, Andrea Schumacher
Besetzung: Helge Schneider, Peter Thoms, Tyree Glenn, Rocko Schamoni, Ira Coleman, Salvatore Bonarrigo, Udo Hesselmann, Maurizio Rinaudo, Pete York, Willy Ketzer, Butterscotch, Rudi Olbrich, Carlos Boes, Claudia Raquet, Sven Hiller, Giuseppe Angelone, Sergej Gleitmann, Kim Ju-Hae, Erwin Klempke
Kamera: Voxi Bärenklau
Musik: Helge Schneider
Schnitt: Andrea Schumacher


Review
Helge Schneider – ein Phänomen – geliebt, gehasst, verflucht, angehimmelt, missverstanden, abgefeiert. Die Liste ist endlos, lediglich all die Emotionen aus dem “neutralen Spektrum” müssen selbstverständlich gestrichen werden, weil man den “albernen Helge” wahrscheinlich einfach nicht bloß “ganz nett” findet – man liebt oder hasst die einmalige Kunst dieses Mannes. Eine Kunst die sich mit der Zeit sehr verändert hat.

Hat er, trotz aller ausufernden Liebe zu seinem Werk meinerseits, ganz objektiv betrachtet in den Neunziger Jahren wirklich, obwohl die Bezüge zu Gesellschaft und der Absurdität des menschlichen Daseins immer da gewesen sind, hauptsächlich genialen, albernen, ziemlich bekloppten Dadaismus mit extrem eigener Note abgeliefert – Helge halt – so wurde es doch Anfang des neuen Jahrtausends zunehmend nachdenklicher, melancholischer und einfach anders. Eine tief philosophische Betrachtung des eigenen Selbst und des Daseins in Gänze. Der Schwere des Lebens und den Hürden des Erfolgs. Manchmal zumindest. War natürlich immer noch ein bisschen “albern“. Film: 00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse (2013) weiterlesen

Film: Serpico (1973)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1973
Genre: Thriller, Systemkritik, Drama, Copfilm
Regie: Sidney Lumet
Drehbuch: Waldo Salt, Norman Wexler
Besetzung: Al Pacino, John Randolph, Jack Kehoe, Biff McGuire, Barbara Eda-Young, Cornelia Sharpe, Tony Roberts, John Medici, Allan Rich, Norman Ornellas, Hank Garrett, Damien Leake, Edward Grover, Albert Henderson
Kamera: Arthur J. Ornitz
Musik: Mikis Theodorakis
Schnitt: Dede Allen, Richard Marks


Review
Ein waschechter Lumet – geradlinig, frei von Bombast, Story-fixiert und natürlich shot on Location in NYC. Ich mag ihn sehr, diesen unaufgeregten, quasi-dokumentarischen Stil – spärliche Filmmusik, reale Schauplätze, straighte Narration – hier jedoch liegt, vor allem weil eine wahre Geschichte in dieser Art verfilmt wurde, zwischen Film und Doku nur noch ein maßgeblicher Unterschied: Naturgewalt Al Pacino.

Dieser liefert, wie so oft, eine stattliche Performance als idealistischer, unbestechlicher Bulle Serpico ab und holt inmitten eines Molochs aus Korruption und fragwürdiger Moral aus dem wenig facettenreichen Skript das mögliche Maximum heraus. Angst, Wut, Hilflosigkeit – Pacino’s Mimik und Körpersprache sitzen, die Wanderung am Rande des Abgrundes entfaltet ihre Wirkung. Soweit er die Möglichkeit zum packenden Spiel bekommt, denn inhaltlich fällt es schwer der über Jahre verlaufenden Geschichte immer die nötige Dichte zu verleihen.

Dennoch packt SERPICO immer wieder drastisch – es gibt Momente in denen Frank Serpico nervlich völlig am Ende ist, zerfressen von Misstrauen, cholerisch, ein Überdruckventil kurz vor der Explosion. In diesen Momenten meint man die Last auf seiner Schultern fast körperlich zu spüren. Film: Serpico (1973) weiterlesen