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Film: Andromeda – Tödlicher Staub Aus Dem All – The Andromeda Strain (1971)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Koch Media


Fakten
Jahr: 1971
Genre: Science-Fiction, Thriller
Regie: Robert Wise
Drehbuch: Nelson Gidding, Michael Crichton (Vorlage)
Besetzung: James Olson, Arthur Hill, David Wayne, Kate Reid, Paula Kelly, George Mitchell, Kermit Murdock
Kamera: Richard H. Kline
Musik: Gil Melle
Schnitt: Stuart Gilmore, John W. Holmes


Review
Ob Fremdsteuerung durch mysteriöse Mächte oder biologische Erreger, deren Potential die Auslöschung der gesamten Menschheit übersteigt – unsichtbare, nicht (be)greifbare Gefahren sind von jeher ein Damokles-Schwert über der Sicherheit des Menschen und somit ein gefundenes, mittlerweile recht populäres Fressen für das Kino. Die Unfähigkeit, einer geheimnisvollen Entität zu entrinnen, oder ihr auch nur irgendeine andere sinnvolle Handlung entgegen zu setzen, die wir nicht sehen können, und die uns demnach auch auf Anhieb keine Chance zur Entwicklung von Flucht- oder anderweitigen Selbstschutz-Strategien lässt, wirkt lähmend und harmoniert hervorragend mit menschlichen Urängsten, deren initiales Auftreten auf grauste Vorzeit rückdatiert werden kann. Wir wollen Kontrolle. Was wir nicht überblicken verschreckt uns. Aus diesen Gründen fürchten wir die Dunkelheit, wollen immer und überall Herr der Lage bleiben, neigen zu Hypochondrie und hoffen im Falle der nächsten großen Pandemie auf eine schnelle Eindämmung durch Experten, irgendwo in versteckten Laboren außerhalb unseres Horizontes. Doch was wenn nicht? Was wenn der verborgene Feind sich nicht eindämmen lässt? So fremdartiger Natur ist, dass herkömmliche Methoden nicht greifen, weil nicht einmal die Erforschung seiner grundlegenden Beschaffenheit Erfolg verspricht?

Dieses Problems nimmt sich THE ANDROMEDA STRAIN an, nachdem der Absturz eines Forschungs-Satelliten in Mexiko ein ganzes Dorf voll offenbar schlagartig verstorbener Bewohner zurücklässt. In Schutzanzügen wird das unscheinbar wirkende Objekt hermetisch abgeriegelt und gemeinsam mit den zwei Überlebenden, einem Säugling und einem Alkoholiker, in eine geheime unterirdische Forschungstation überführt. Vor Ort beginnt ein Expertenteam, im Vorfeld für einen derartigen Fall von der Regierung zusammengestellt und auf Abruf gehalten, die Suche nach der Ursache – ist es ein chemischer Kampfstoff, ein lebendiger Erreger, oder gar eine außerirdische Lebensform? Der auf dem gleichnahmigen Debut-Roman von Michael Crichton basierende Wettlauf gegen die Zeit, den Robert Wise im Folgenden inszeniert, bietet im Jahre 2016 klares Kollisions-Potential mit modernen Sehgewohnheiten, steckt aber dennoch jüngere Genre-Vertreter wie Soderbergh’s missratenen CONTAGION, oder den uninspirierten OUTBREAK aus den Neunzigern, vor allem Spannungs-technisch locker in die Tasche, weil die Substanz stimmt und die dichte Atmosphäre direkt mitreißt. Film: Andromeda – Tödlicher Staub Aus Dem All – The Andromeda Strain (1971) weiterlesen

Podcast: Second Unit #136 – Mulholland Drive (2014)

Die Second Unit hat sich endlich mal einem David Lynch Film angenommen – Yaaayyyyh 

Ich war sehr gespannt, was die Beiden (effektiv nun drei, denn Martin vom Sci-Fi-Filme Blog ist zu Gast und bereichert die Diskussion) daraus machen, denn wie in der Vergangenheit schon öfters betont: Lynch war eigentlich so gar nicht ihr Ding!

Herausgekommen ist eine sehr ertragreiche Diskussion über das Werk, bzw. den Ansatz von David Lynch, die verschiedenen Bedeutungsebenen der einzelnen Szenen und die Intention des Films allgemein. Danke dafür, hat Spaß gemacht!

Hören/Downloaden/abonnieren via Secondunit-Podcast

Wer wissen möchte, was ich von Lynch halte, kann hier im Blog mal auf die entsprechende Kategorie klicken, ich befinde mich nämlich gerade inmitten einer umfassenden Werkschau.

Header © by Concorde Film

David Lynch #5: Eraserhead (1977)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Es beginnt. Ein seltsamer Planet schwebt einsam durch die Weiten des Universums. Karg wirkt er, lebensfeindlich. Langsam nähern wir uns, nehmen Kontakt aus. Er fühlt sich kalt an. Schroff. Ein entstellter Mann erscheint auf dem Schirm, eingepfercht in einem kleinen Häuschen, von eiterigen Malen übersät. Später wird sich die Frage stellen, ob dies vielleicht der Marionettenspieler über den Lebenden ist – der, der die Hoffnung stielt und uns ins Verderben stürzen will. Unheilvoll und krachend legt er einen Hebel um und gibt so den Startschuss für einen Trip ins tiefste, dunkelste Unterbewusstsein. Für eine Reise, die Ängste zu Tage fördern wird, nur um sie in bizarre, verstörende Bilder zu transformieren.

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Horrorctober 2014, Film #1: Eraserhead (1977)


Trailer © by Capelight


Es ist #horrorctober!
Was das ist und wer da mit macht, könnt ihr auf dieser Sammelseite der Cinecouch nachlesen. Wer meinen textuellen Ergüssen zum dunkelsten aller Genres regelmäßig beiwohnen will, kann natürlich diesen Blog hier, aber auch gern meiner Letterboxd-Liste, oder mir auf Twitter folgen.
Nun zum Film…


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Der Film ist der Wahnsinn. Eine groteske Parabel auf elterliche (bzw. väterliche) Ängste, atmosphärisch kaum zu ertragen, in seinen Motiven bizarr und obskur. Definitiv mein liebster Lynch-Streifen, dem im Rahmen meiner Lynch-Retrospektive schon mit einem ausführlichen Text gehuldigt wurde (siehe hier). Definitiv eine großartige Eröffnung zum Horrorctober, denn der wahre Horror kommt von innen. Aus uns allen!
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Dokumentation: Room 237 (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Rapid Eye Movies


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Dokumentation
Regie: Rodney Ascher
Drehbuch: Rodney Ascher
Besetzung: Bill Blakemore, Geoffrey Cocks, Juli Kearns
Kamera: –
Musik: William Hutson, Jonathan Snipes
Schnitt: Rodney Ascher


Review
Eine Doku über denkbare Deutungen von Stanley Kubrick’s SHINING? Das klingt zunächst erst mal interessant und das ist es auch, denn was hier an Interpretationen und Subtext-Analysen aufgefahren wird, ist wirklich ungewöhnlich und höchst abgefahren.

Ich persönlich als passionierter Podcast-Höhrer und Review-Leser vertrete ja folgende Sicht: Es gibt nichts schöneres als Film-Nerds/-Liebhabern/-Kritikern beim sinnieren zu einem bestimmen Thema und analysieren eines spezifischen Films zuzuhören. Und deshalb ist ROOM 237 ein gefundenes Fressen, denn hier steckt von relativ nahe liegender Deutung bis zur völlig abgedrehten Verschwörungstheorie alles drin.
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