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Film: Eine Neue Freundin – Une Nouvelle Amie (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Weltkino & Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Drama, Gender-Kino
Regie: François Ozon
Drehbuch: François Ozon
Besetzung: Romain Duris, Anaïs Demoustier, Raphaël Personnaz, Isild Le Besco, Aurore Clément, Jean-Claude Bolle-Reddat
Kamera: Pascal Marti
Musik: Philippe Rombi
Schnitt: Laure Gardette


Review
Filme über Crossdressing, (Trans-)Gender, oder (geschlechtliche) Identitäts-Suche begeben sich aus der Natur der Sache heraus in eine unglaubliche Fallhöhe – die Themen sind sensibel, aus dem Volksmund weht all dem leider noch immer eine mächtige Woge der Intoleranz (oder zumindest des Unverständnisses) entgegen und so kann schnell viel falsch gemacht werden. Kann und wird es. Ohne konkrete Beispiele nennen zu können, ist das Gefühl geblieben, dass diese Themenkomplexe meist, in Anlehnung an die Unsicherheit im Umgang mit ihnen, nur für komödiantische Zwecke ausgeschlachtet werden und die resultierende Klischee-Parade in ihrer Plumpheit selten zu überbieten ist (hierbei gilt zudem: je größer/populärer der Film, umso schlimmer das Resultat). Adam Sandler in Frauenklamotten.. was haben wir gelacht. Zugegebenermaßen ist das natürlich der extremste mögliche Vergleich und ganze Welten vom vorliegenden Film entfernt, aber es verdeutlicht ganz gut, was gemeint ist: es fehlt an Sensibilität! Film: Eine Neue Freundin – Une Nouvelle Amie (2015) weiterlesen

LP: Little Dragon – Nabuma Rubberband (2014)


Clip © by Lilla Draken Recordings / Because Music


Little Dragon (Soundcloud). Eine der Bands, die ich mal ein Album lang rauf und runter hörte und dann vollkommen vergaß. Wie das passieren konnte erschließt sich mir weder bei Rekapitulation besagten Albums (namens RITUAL UNION), noch nach Genuß ihres neusten Albums NABUMA RUBBERBAND. Die Kombination aus zartem Pop, flashiger Electronica (mit derbem Bass-Einschlag) und ein wenig fluffigem Funk packt mich am Schopfe und zerrt mich mit. Aber so richtig. Auf der neuen LP geht es zwar im Kontrast zu den bekannten treibenden Stücken größtenteils recht reduziert und im Resultat eher gediegen und chillig zu – begeistern tut es mich aber gerade deswegen! Ich gehe so weit zu sagen, dass CAT RIDER einer der schönsten “Bassmusik mit Frauengesang”-Tunes ever ist!

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Quentin Tarantino #4.2: Kill Bill Vol. II (2004)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2004
Genre: Mashup, Martial Arts, Action, Exploitation
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Uma Thurman, David Carradine, Michael Madsen, Vivica A. Fox, Lucy Liu, Shin’ichi Chiba, Bo Svenson, Daryl HannahSid HaigJulie Dreyfus, Perla Haney-Jardine, Chia-Hui Liu
Kamera: Robert Richardson
Musik: Robert Rodriguez
Schnitt: Sally Menke


Review
Bill: “Do you find me sadistic? […]”
Kiddo: “Bill, it’s your ba…” – BOOM!

Die Reise geht weiter, genau da, aber doch ganz anders als sie aufgehört hatte. Nachdem KILL BILL VOL. II in der ersten Einstellung exakt mit dem selben s/w-Close up der Braut, wie bereits KILL BILL VOL. I beginnt, uns also schnell und überdeutlich zurück vor Augen holt, womit wir es hier zu tun hatten (und haben werden), bricht plötzlich die vierte Wand und die Braut, von Bill “liebevoll” Kiddo genannt, die wir zuvor bei zwei Stunden verbitterter Jagd nach ihren Peinigern kennengelernt haben, sitzt mit wehendem Haar am Steuer eines klassisch-coolen Cabrios und spricht direkt zu uns: “Looked dead, didn’t I? But I wasn’t. But it wasn’t from lack of trying, I can tell you that. Actually, Bill’s last bullet put me in a coma. […] I’ve killed a hell of a lot of people to get to this point, but I have only one more. The last one. The one I’m driving to right now. The only one left. And when I arrive at my destination, I am gonna kill Bill.

Ein wenig seltsam, fast plump, wirkt diese abstrahierte Form von “ihr wisst noch, oder?” schon, dochhoch wahrscheinlich ist, dass ein Verleih der dem Publikum nicht zutraute einen vierstündigen Film auszusitzen, demselben Publikum erst recht nicht zutraute, sich nach der “schier endlosen” Zeitspanne von sechs Monaten noch an etwas so banales wie den Inhalt eines Films zu erinnern – Anzugträger die den Befüllern der eigenen Bankkonten ein funktionierendes Hirn attestieren, wo kämen wir denn da hin? Nein, da musste selbstverständlich nachgeholfen werden und es wirkt, als hätte Quentin Tarantino sich aus diesem offenkundigen Zwang heraus wenigstens noch einen kleinen Spaß mit der medialen Darstellung seines Films gemacht (Kiddo: “When I woke up, I went on what the movie advertisements refer to as a roaring rampage of revenge.“).  Quentin Tarantino #4.2: Kill Bill Vol. II (2004) weiterlesen

LP: Mount Kimbie – Cold Spring Fault Less Youth (2013)


Quelle: Mount Kimbie YouTube-Kanal


Mount Kimbie (Soundcloud) haben endlich (!) einen neuen Longplayer unters Volk gebracht! Ähnlich musikalisch, aber weniger verspielt und ein gutes Stück Vocal-lastiger als der Vorgänger kommt Cold Spring Fault Less Youth daher. Aber ähnlich gut! Auf Anhieb zwar nicht ganz auf Augenhöhe, was kein Wunder ist – der Vorgänger Crooks & Lovers hat die Messlatte schließlich so hoch gelegt, dass die zwei Jungs aus (Wahl-)London nun von Scuba‘s familiärem Hotflush-Label zum Kingsize-Player der Electronica WARP gewechselt sind – überzeugt die LP bei jedem hören mehr und hat spätestens nach dem dritten Durchgang ihren Zauber entfaltet.

Kinisternd, klickend, mehr als hörenswert! LP: Mount Kimbie – Cold Spring Fault Less Youth (2013) weiterlesen