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Film: Affären à la carte – Le Code a Changé (2009)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Komödie, Liebesfilm, Drama
Regie: Danièle Thompson
Drehbuch: Danièle & Christopher Thompson
Besetzung: Karin Viard, Dany Boon, Marina Foïs, Patrick Bruel, Emmanuelle Seigner
Kamera: Jean-Marc Fabre
Musik: Nicola Piovani
Schnitt: Sylvie Landra


Review
Irgendwie eine typische Neuzeit-Liebeskomödie: Ein Haufen Freunde, Verwandte, Kollegen, etc. kommt zusammen – teils freiwillig, teils weil sie sich etwas voneinander versprechen – zu einem von der Gastgeberin straff durchgeplanten Abendessen. Jeder hat so seine Probleme, der eine mit sich selbst, der nächste mit dem Job, der letzte in der Liebe, die Beziehungen sind heimlich, kompliziert, über Kreuz, oder nur in einer sehnsüchtigen Träumerei vorhanden. Je mehr Zeit vergeht, umso mehr kommen die Karten auf den Tisch, es gibt Seelen-Striptease, Vorwürfe, etc. – alles ein Produkt der jeweiligen Lebenssituationen: Bei den einen gab es schon auf dem Weg zur Adresse der Einladung Streit, die Schwester der Gastgeberin geht an die Decke, weil der verhasste Vater sich einquartiert hat (bzw. es aktiv wurde), alte Lieben flammen auf, Unzufriedenheit wird spürbar.
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Film: Und Täglich Grüßt Das Murmeltier – Groundhog Day (1993)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 1993
Genre: Tragik-Komödie, Fantasy
Regie: Harold Ramis
Drehbuch: Harold Ramis, Danny Rubin
Besetzung: Bill Murray, Andie MacDowell, Chris Elliott, Stephen Tobolowsky, Brian Doyle-Murray, Marita Geraghty, Angela Paton, Rick Ducommun, Rick Overton, Michael Shannon
Kamera: John Bailey
Musik: George Fenton
Schnitt: Pembroke J. Herring


Review
Ich habe diesen Film oft gesehen. Wirklich oft. Über die letzten zwanzig Jahre verteilt, in regelmäßigen Abständen immer wieder. Als Kind im Kino, wann immer er im TV lief, vorsätzlich mit Freunden auf DVD. Und immer mochte ich ihn sehr, immer hat der Film mich wahnsinnig gut unterhalten, amüsiert, zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Aber dieses Mal war es noch anders. Da war mehr. Mehr Humor, mehr Tragik, mehr Begeisterung, aber vor allem eins: Mehr Gefühl. Zusätzlich, zu allem genannten, hat sich mir GROUNDHOG DAY dieses Mal von einer ungeahnt tragischen Seite offenbart und wirklich berührt – bis tief unter der Oberfläche. Film: Und Täglich Grüßt Das Murmeltier – Groundhog Day (1993) weiterlesen

(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #2: Wir sind die Nacht (2010)


Trailer © by Constantin Film


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Vampirfilm, Horror
Regie: Dennis Gansel
Drehbuch: Dennis Gansel, Jan Berger
Besetzung: Karoline Herfurth, Nina Hoss, Jennifer Ulrich, Anna Fischer, Max Riemelt, Arved Birnbaum, Steffi Kühnert
Kamera: Torsten Breuer
Musik: Heiko Maile
Schnitt: Ueli Christen


Review
Vor wenigen Wochen habe ich den deutschen 2011er Film MASKS gesehen und bin direkt in Begeisterungsrufe und fanatischen Applaus verfallen. Nicht weil Andreas Marschall mit diesem Film alles bisher Gesehene in den Schatten gestellt hätte (sein schnörkelloser Slasher ist zweifelsohne gut, aber eben auch “nur” gut), viel mehr weil in mir eine verloren geglaubte Hoffnung für die deutsche Kinolandschaft aufkeimte: Der Genrefilm aus unseren Landen schien plötzlich (wieder?) eine Möglichkeit für Filmemacher zu sein. Deutsches Kino – das ist doch eigentlich entweder Beziehungskomödie, oder Bewältigung der eigenen Vergangenheit (egal ob RAF/Stasi/NS) und im schlimmsten Fall alberner Bully Herbig- und Otto Waalkes-Klamauk. Von der banalen Vorabend-Treppenlift Unterhaltung nicht zu reden.
Aber Genrefilme? (Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #2: Wir sind die Nacht (2010) weiterlesen

Film: Silver Linings Playbook (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany


Fakten
Jahr: 2012
Genre: RomCom, Tragikkomödie
Regie: David O. Russell
Drehbuch: David O. Russell, Matthew Quick (Roman)
Besetzung: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Chris Tucker, Anupam Kher, John Ortiz, Shea Whigham, Julia Stiles, Paul Herman
Kamera: Masanobu Takayanagi
Musik: Danny Elfman
Schnitt: Jay Cassidy, Crispin Struthers


Review
Wie schön doch eine romantische Komödie sein kann, wenn man das glattgebügelte ein wenig aufraut, den sonst so perfekten Menschen diverse Ecken und Kanten verpasst, das Normale ins Skurrile verschiebt und – am wichtigsten – die Dampfhammerinszenierung in der Garage stehen lässt, um sich stattdessen, zumindest zwischenzeitlich, das Adjektiv “subtil” auf die Fahne zu schreiben. Subtil in Bezug auf die ganz großen Gefühl, subtil in Bezug auf widerlich überbordende Fake-Romantik, subtil in Bezug auf die genrebedingte omnipräsente Gefahr des Schmalzes.

SILVER LININGS PLAYBOOK macht sich von all den dauerpräsenten Genre-Stereotypen frei und schafft es, uns eine Geschichte über zwei aus der Spur geratene Menschen zu erzählen: sie sind skurril, verdorben, emotional holprig unterwegs. Sie verhalten sich seltsam, nicht nachvollziehbar, unsicher – mal gelingt ein Blick in ihre Seele, mal überwiegt der aggressive Selbstschutz und jede Annäherung wird direkt geblockt. Zwei verletzte Wesen. Und obwohl das alles ein wenig überspitzt ist (und sich somit klar als Fiktion / Märchen / ausgedacht zu erkennen gibt), sind sie gerade deshalb ziemlich menschlich – vor allem weil Bradley Cooper gerade im Begriff ist sich von seinem Ur-Image frei zu spielen, um in die absolute Top-Liga der (Charakter-)Darsteller aufzusteigen. Und auch weil Jennifer Lawrence eine ganz wundervolle Performance liefert (ob Oscar-würdig, sei jedem selbst überlassen). Frech, frontal, laut – und unter der Schale so zerbrechlich. Schön auch Robert DeNiro mal wieder in einer Rolle zu sehen, die Freude (anstatt fassungslosem Kopfschütteln) bereitet. Film: Silver Linings Playbook (2012) weiterlesen