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Meinung: Media Monday #264

Diese Woche reicht meine Zeit auch mal wieder für den Media Monday #264. Prozedere wie eh und je: Wulf stellt einen Lückentext zur Verfügung und meine Ergänzungen sind kursiv. Mal sehen, was es heute für 7 Fragen gibt…


1. Um mich begeistern zu können kommen die vielseitigsten Qualitäten infrage und einige Aspekte, die anscheinend viele Film- und Serienfans sehr stören – diese ominösen Logiklöcher z. B. – haben für mich kaum Gewicht. Vielleicht, weil ich Film immer weniger als etwas erzählendes rezipiere, sondern im Kino mittlerweile fast ausschließlich nach Stimmungen, Subtexten und Sinneseindrücken suche. Und auch bei den zu lobenden Aspekten, bin ich wohl ein Exemplar der wohlwollenden Art, weil ich mich ganz oft nur fragend am Kopf kratze, wenn Filme als unterirdisch und Müll gebasht werden, denen ich eine Menge, oder zumindest ein wenig abgewinnen kann. Es können doch so viele Aspekte an Filmen mitreißen!

2. Jai Courtney reicht aus, dass ich mich enttäuscht abwende, denn auch wenn ich in Frage eins gerade für einen breiten Blick auf Film plädierte, sind tumbe Nüsse wie dieser Kasper tatsächlich eins der wenigen Fail-Kriterien.

3. Für eine regelrechte Leidenschaft braucht es meist eine Initialzündung. Konkret war das bei mir zum Beispiel die erste Drum & Bass-Clubnacht, wo es mir wie Schuppen von den AugenOhren fiel, weshalb mich Mainstream-Disco-Geschlonze auch in dem Alter, als alle da plötzlich voll drauf abfuhren, schon immer nur angeödet und abgeturnt hat. Liebe auf den ersten Lausch, die dann zu meiner mittlerweile 15jährigen DJ-Leidenschaft führte. Bei Filmen war es eine Handvoll Filme, die mich prägten und immer mehr dazu brachten mich mit dem Medium befassen zu wollen. Welche genau, erzähle ich zum Beispiel am Anfang der ersten Folge von Enough Talk!, oder letztens in einer Ausgabe über prägende Filme.

4. Ein inszenatorisches Glanzstück ist – und jetzt nenne ich mal was anderes als die üblichen Kandidaten – definitiv SICARIO. Hab nun endlich das schöne Steelbook, sah ihn ein zweites Mal und war wahrscheinlich sogar noch krasser in den Sitz gepresst, als beim Kinobesuch vor einem Dreivierteljahr. Fatalistisch, eine Anklage an den heuchlerischen War on everything und eine beklemmende Studie über moralischen Verfall und die Wahl der MittelMeinung: Media Monday #264 weiterlesen

Film: Fraktus (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Pandora Film Verleih


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Mockumentary, Satire, Musikfilm
Regie: Lars Jessen, Studio Braun
Drehbuch: Lars Jessen, Ingo Haeb, Jacques Palminger, Rocko Schamoni, Sebastian Schultz, Heinz Strunk
Besetzung: Jacques Palminger, Rocko Schamoni, Heinz Strunk, Devid Striesow, Piet Fuchs, Alex Christensen, H.P. Baxxter, Jan Delay, Westbam, Marusha
Kamera: Oliver Schwabe, Piet Fuchs
Musik: Carsten Meyer
Schnitt: Sebastian Schultz


Review
Endlich kenne ich die Wahrheit: Members of Mayday, der Telekom-Jingle, Elektronische Musik im ganzen – das alles wäre heute nicht das gleiche, hätte es diese drei in Vergessenheit geratenen Pioniere nicht gegeben!

Fraktus.
Affe braucht Liebe.

Man merkt dieser “Dokumentation” zu jeder Sekunde an, dass alle Beteiligten mit FRAKTUS richtig viel Spaß hatten – Strunk, Schamoni und Palminger ticken als Trio so zuverlässig wie ein schweizer Uhrwerk – kein Zweifel kommt auf, dass sie sich als Team über Jahre hin perfekt eingespielt haben – und überbieten sich förmlich in der Schrägheit ihrer Figuren: Der Ballermann-atzige Özzi-Verschnitt mit Arschgeweih, der strunzdumme Gutmensch-Esoteriker mit Zahnproblemen, der weltfremde Vollzeit-Hypochonder mit Familienkapelle. Ein Haufen ulkig überzeichneter Schubladen-Blaupausen, aber im Kern steckt in jedem ganz viel menschliches drin. Film: Fraktus (2012) weiterlesen