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Film: The Lego Movie (2014)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Action, Mashup
Regie: Phil Lord, Christopher Miller
Drehbuch: Phil Lord, Christopher Miller
Sprecher: Chris Pratt, Will Ferrell, Elizabeth BanksWill ArnettAlison BrieMorgan FreemanJonah HillDave FrancoLiam NeesonCobie SmuldersChanning Tatum
Kamera: Pablo Plaisted
Musik: Mark Mothersbaugh
Schnitt: David BurrowsChris McKay


Review
Als vor einigen Jahren in der Musik das Genre “Mashup” aufkam, waren alle hin und weg. Ich nicht. Das hochfrequente durcheinander-würfeln unzähliger Fragmente und Versatzstücke einzelner Tunes und Titel ging mir, im Gegenteil, sogar größtenteils ziemlich auf die Nerven. Sicher fanden die jeweiligen DJs (bzw. Mashup-Artists) auch mal irrsinnige Kombinationen, die in überaus geglückten Live-Remixen endeten, wozu ohne Frage ein Gespür für Musik, einiges an Kreativität und solide Mixing-Skills die Grundlage bildeten, doch in Summe war das alles für mich vor allem eins: Reiz- und Rauschüberflutung. Und in 90 Prozent der Fälle mag ich keine Reizüberflutung. Mein Gehirn läuft, das merke ich im Vergleich zu vielen anderen Filmfans, anscheinend recht schnell über – als Schutzmechanismus fliehe ich gedanklich weg vom audiovisuellen Krach, in geordnetere, ruhigere Gefilde, die mich von diesem Maximalinput abschotten, weshalb mich unter anderem sogar handwerklich gute Actionfilme schnell verlieren – sofern sie denn nonstop Action servieren (wir erinnern uns nur ungern an das FURY ROAD Debakel).  Film: The Lego Movie (2014) weiterlesen

Quentin Tarantino #8: The Hateful Eight (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Western, Kammerspiel
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh, Walton Goggins, Tim Roth, Michael Madsen, Bruce Dern, Demián Bichir, James Parks, Channing Tatum
Kamera: Robert Richardson
Musik: Ennio Morricone
Schnitt: Fred Raskin


Review
Der “Vorhang” fällt… Ernüchterung.

Dass das neue Tarantino-Werk (sein achter Film, wie es in den Credits noch einmal explizit ausgesprochen wird), von kleinen Hochs und Tiefs abgesehen, in Summe so gut wie nichts in mir bewegt, ist schon ein dickes, aber vor allem unerwartetes Ding. Man rechnet mit vielem, doch nicht damit. Nun ist es verlockend (und bodenlos) sich auf die vermeintlich endlose Suche nach den Ursachen zu begeben, doch die Leidenschaftslosigkeit in Bezug auf den Film arbeitet dagegen. Nicht dass er es aus sich heraus nicht wert wäre, doch MIR ist es den Einsatz nicht wert. Die Feststellung, dass mich THE HATEFUL EIGHT nicht im Geringsten gepackt und deshalb auch nicht im Geringsten vom Hocker gerissen hat, ist zu dominant. Ein paar Worte sollen dennoch folgen, denn immerhin: Dafür, dass ich dem abgefilmten Theaterstück knapp drei Stunden vollkommen unbeteiligt beiwohnte, lässt sich anerkennend feststellen, dass die Grenze zur Ödnis nie überschritten wurde. Pluspunkt – drei Stunden können sich schier endlos anfühlen – doch hier nicht, hier sind sie einfach nur drei Stunden und somit lang, ohne sich jedoch arg zu ziehen.

Tarantino begrenzt das Setting auf den kleinsten denkbaren Raum – neun Leute in einer Hütte, draußen tobt ein Blizzard, die rettenden Wände zugleich himmlischer Hort und Gefängnis – doch erzählt in diesem Mikrokosmos von anderen, weit größeren Konflikten, die die USA (und den Menschen an sich) in der Geschichte zerrütteten: keiner dieser Männer traut dem anderen, uralte verfahrene Ideologien und unzählige Facetten eines tief sitzenden Hasses prallen aufeinander. Südstaatler treffen auf die Nordstaatler, gegen die sie noch zuvor im Bürgerkrieg gekämpft haben, (vermeintliche) Sheriffs auf gesuchte Mörder in der Hand von ebenfalls eiskalt mordenden Kopfgeldjägern, schwarze Rassisten liefern sich verbale Duelle mit weißen Rassisten. Wenn diesen Haufen aus dreckigen, moralisch zwielichtigen Personen eines eint, dann dass Gewalt ihre Herzen regiert – Vertrauen gibt es keins, die Wahrheit ist reine Behauptung, wird gedehnt, verdreht und instrumentalisiert, um in diesen vier Wänden, einem Ort an dem alles passieren kann, ein Quäntchen Sicherheit zu erlangen. Da wird geflunkert, intrigiert und misstraut bis sich die Balken biegen. Quentin Tarantino #8: The Hateful Eight (2015) weiterlesen

Film: Das ist das Ende – This is the End (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Comedy, Weltuntergang
Regie: Evan Goldberg, Seth Rogen
Drehbuch: Evan Goldberg, Seth Rogen
Besetzung: James Franco, Jonah Hill, Seth Rogen, Jay Baruchel, Danny McBride, Craig Robinson, Michael Cera, Emma Watson, Mindy Kaling, David Krumholtz, Christopher Mintz-Plasse, Rihanna, Paul Rudd, Channing Tatum, Kevin Hart, Aziz Ansari
Kamera: Brandon Trost
Musik: Henry Jackman
Schnitt: Zene Baker


Review
Die irre Bande um Seth Rogen, Jonah Hill und James Franco hat schon lange (und wahrscheinlich für immer) einen festen Platz in meinem Humor-Herzen. Ihr kindischer, dauerpraller Kiffer-Humor trifft – trotz nicht zu leugnender Plumpheit – voll ins Schwarze und lässt mich unglaublich über Dinge lachen, die ich sonst (also bei anderen Schauspielern und Comedians) nur mit einem müden Augenrollen abtun würde. Bei PINEAPPLE EXPRESS bin ich fast erstickt, bei SUPERBAD lag ich am Boden, THE ROAST OF JAMES FRANCO war eins der persönlichen Comedy Highlights der letzten Jahre – die Liste ist lang, die meisten der Jungs muss ich nur sehen und ich freue mich bereits. Am wichtigsten ist dabei wohl das merkliche Gefühl, dass keiner von ihnen sich oder seine Kumpels auch nur irgendwann mal wirklich ernst nimmt. Selbstironie wird genauso gros geschrieben, wie das gegenseitige in die Pfanne hauen. Film: Das ist das Ende – This is the End (2013) weiterlesen

Film: Side Effects (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universum Film & Wild Bunch Germany


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Thriller
Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Scott Z. Burns
Besetzung: Rooney Mara, Channing Tatum, Jude Law, Catherine Zeta-Jones, Vladimir Versailles
Kamera: Steven Soderbergh
Musik: Thomas Newman
Schnitt: Steven Soderbergh


Review
[ZARTE SPOILER enthalten] Endlich mal wieder etwas brauchbares aus dem Hause Soderbergh. Nachdem er zuletzt mit seiner Schlaftablette CONTAGION weltweit viral Langeweile verbreitete und sich selbst dann auch noch mit dem Totalausfall HAYWIRE toppte, kann sein Pharma-Verschwörungs-Psycho-Thriller SIDE EFFECTS nun endlich wieder besänftigen und zunehmend verblassende Erinnerung an Soderbergh’s frühere Größe vor dem Entschwinden retten.

Zum einen behandelt die Story von Drehbuchautor Scott Z. Burns (der ironischerweise auch schon für besagten CONTAGION verantwortlich war) ein aktuelles und heikles Thema: fatale Nebenwirkungen von Psychopharmaka in Verbindung mit deren rasant wachsendem Konsum. Zum Anderen macht Soderbergh’s diffus-unscharfer, von Farbfiltern dominierter Stil hier nun tatsächlich auch wieder Sinn – es geht um Unklarheit, um Blackouts, um Schlafwandeln, später dann auch um Komplotte und Verschwörungen – alles undefinierte Zustände also, deren emotionale Unklarheit hier durch (die von Soderbergh selbst geführte) Kamera und den (ebenfalls von ihm umgesetzten) Schnitt zusätzlich intensiviert werden.

Worum geht es: Als der Psychologe Jonathan Banks einer hoffnungslosen Patientin, deren Mann gerade aus dem Knast zurück ist, ein neues, von der Industrie als Testmuster in den Markt gedrücktes Medikament verschreibt, beginnt sie zu schlafwandeln. Bliebe es nur dabei, wär der “Side Effect” tolerierbar, doch Emily tut im weggetretenen Zustand etwas schlimmes. Etwas sehr schlimmes. Und das lässt sich schnell zum Medikament zurückführen, also zwangsweise auch zur Verantwortung von Dr. Banks. Ging hier wirklich alles mit rechten Dingen zu? Es folgt eine spannende Aufklärungsjagd, die Schuldfragen klären und Licht ins Dunkel bringen soll.

Positiv sticht hier ganz klar Rooney Mara hervor, die facettenreich und eindringlich die verschiedenen Stadien und Zustände der Emily verkörpert. Auch Jude Law liefert übersolide ab und so wirkt SIDE EFFECTS über weite Teile fesselnd und aus einem Guss. Zumindest, bis die ersten Schatten langsam weichen. Was wie ein großangelegter Komplott aus rechtlicher Unterdrückung und gekonnter Vertuschung der Pharma-Konzerne beginnt, mutiert leider auf den twistreichen letzten Metern in ein geradezu banales Konstrukt aus enttäuschten Liebeleien und konspirativen Rachegeschichten. Nicht der vermutete Rundumschlag gegen die modernen Aktions-Mechanismen einer milliardenschweren, profitorientierten Pharma-Industrie, sondern viel, viel kleiner auf der Skala angesiedelt. Von der Sache her ist das kein Beinbruch, wäre Z. Burns und Steven Soderbergh doch ein etwas weniger platt-verkrampftes Lüften des Vorhangs gelungen und all dies in ein, klüger als nach TATORT-Leier durch-exponiertes Geständnis verpackt worden.

Zum Glück betreffen diese Kritikpunkte nur das letzte Viertel des ohnehin in 100 Min. knackig erzählten Films, massive Abzüge in der B-Note hagelt es dafür aber gewiss – denn Atmosphäre, Inszenierung und Schauspiel hätten für einen richtigen Kracher getaugt.


Wertung
7 von 10 fremdgesteuerten Blackouts


Veröffentlichung
SIDE EFFECTS ist bei Universum Film & Wild Bunch Germany als BluRay und DVD erschienen. Die Discs kommen im Wendecover ohne FSK Logo.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
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