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LP: Daphni – Jiaolong (2012)


Quelle: Ourdiamondslippers YouTube-Kanal


Ich kann mich noch erinnern, dass ich vor 3 Jahren, als JIAOLONG das Licht der Welt erblickte, nicht sonderlich angetan war. Zu der Zeit hatte ich gerade DJ-technisch die Brücke von meiner ursprünglichen Passion Drum & Bass, über Dubstep und Electronica, bis nun eben zu Techno (und ein klein wenig House) geschlagen, war allerdings (wie eigentlich 90% meiner DJ-Laufbahn) noch enorm den düsteren, harten Tunes zugewandt. Obwohl ich Daphni aka Caribou schon fest auf dem Schirm hatte, kam der Sound des hochgelobten Albums nicht richtig bei mir an. Ich empfand es als okay’ishes Gedudel und lediglich YE YE schlug ein – wie das passieren konnte, ist mir mittlerweile schleierhaft! Wahrscheinlich durch das letzte Caribou-Album ausgelöst, hab ich JIALONG jüngst noch mal einen Durchlauf gegönnt und bin auf ein Mal völlig hin und weg – DAPHNI hat den Groove. Vielleicht ist es die mittlerweile klar höhere House-Affinität, vielleicht ist es die Übersättigung mit cleanem Computer-Sound, oder vielleicht ist es das extrem organische im Sound, was mich damals in meiner kleinen Bubble aus klinisch-kaltem Weltraum-Techno gerade nicht erreicht hat – die Gründe sind wohl viele, aber unterm Strich bewegt das Album mich nun zu Begeisterungsstürmen. Der Einstieg mit dem von alten Soul/Funk Samples durchzogenen YES, I KNOW ist bereits genial gelungen und auch jeder weitere Track zieht mich in seiner groovenden Ästhetik aus gesampleten Drums, alten Synths und sporadischem Acid-Geblubber in den Bann. Das Ding wird nun ganz schnell für die Plattenteller besorgt
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LP: Rustie – Green Language (2015)


Quelle: Rustie SN YouTube-Kanal


Ich gebe zu, ich mag es aktuell wirr und quietschig (wie die Vorstellung des Hudson Mohawke-Albums letztens schon zeigte). Aber zu meiner Verteidigung: So viel und ausgiebig ich in der Vergangenheit auch (an anderer Stelle) auf Übelkeit erzeugendem Skrillex- und Brostep-Müll herum gehackt habe, Rustie mochte ich schon immer! Sein neues Album GREEN LANGUAGE löst bei mir jedoch ein wenig mehr als nur “mögen” aus. Eher “wildes Abfeiern”. Der Mann trifft einfach die richtigen Töne und kitzelt durch seinen verspielten Sound immer wieder Assoziationen von Yoshi, der gut gelaunt durch Mario 64 Welten hüpft, aus meinem Hirn hervor – und mal ehrlich: was könnte es schöneres geben, als imaginäre oldskool-Nintendo Welten, die durch Musik getriggert werden?

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Single: Appleblim – Avebury (2015)


Wie weit sich Tempa mittlerweile von den eigenen Wurzeln des ultra-tiefen Boom-Tschakk Dubstep (der Marke MIDNIGHT REQUEST LINE) weg entwickelt hat (was absolut in Ordnung ist), führt die neue Appleblim-Single vor Augen. Track eins ist das titelgebende, groovende Deephouse-Stück AVEBURY, was ich nach dem ersten Hören nur mit den Worten “besser wird House nicht mehr” geshared habe. Wer denkt so ginge es weiter liegt aber falsch, denn was folgt sind zwei pulsierend-flächige Ausflüge in verfrickelten Weltraum-Ambient. Nicht weniger gut, auch wenn ich in Richtung des Titeltracks gern mehr gehört hätte Single: Appleblim – Avebury (2015) weiterlesen

EP: Lotic – Heterocetera (2015)


Quelle: Machine Funk Savantage YouTube-Kanal


Vor zwei Wochen besuchte ich in Berlin das unglaubliche Konzert von Björk. Abgesehen davon, dass es das schönste und berührendste Konzert war, was ich je erleben durfte – die Atmosphäre in der Zitadelle Spandau war magisch, wie sie mit STONEMILKER eröffnete war magisch² und der weitere Verlauf war magisch hoch unendlich – hat es mir zudem noch eine neue musikalische Entdeckung beschert. Ich wusste im Vorfeld, dass vor Björk noch Arca, der ihr gesamtes neues Album VULNICURA produziert hat, auftreten wird. Was ich nicht wusste: Lotic von Triangle Records war auch da. Ich kannte ihn nicht, war aber direkt ziemlich begeistert, als der gut gelaunte Mann als erster die Bühne betrat und zunächst in einer Mischung aus DJ-Set und Live-Editing eine halbe Stunde den vielleicht abstraktesten Sound abfeuerte, der mir bis dato live zu Ohren gekommen ist (und ich hab schon schrägen Kram gehört). Die EP Heterocetera stellt die Basis dieses Sounds dar. Zwar hat Lotic live noch vollkommen irre Sounds mit den Tracks verschmolzen (von geloopten, sich überschlagenden Sprachfetzen, über Alltagsgeräusche wie zersplitterndem Glas, bis zu markerschütternden Quietsch-Flächen), das Grundgerüst ist aber zu erkennen (und ebenfalls schon recht weird). Aber hört selbst!
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LP: Hudson Mohawke – Lantern (2015)


Quelle: HudsonMohawkeVEVO YouTube-Kanal


Vor sechs Jahren (verdammt, so lang ist das her) hat mich Hudson Mohawke mit seiner Polyfolk Dance EP auf WARP Records (und speziell dem Tune OVERNIGHT) ziemlich umgehauen. Der Sound war frisch und bildete eine lang überfällige Brücke zwischen entspannten Detroit-Hip-Hop Beats aus der J. Dilla-Schule und frickeliger UK-Bass-Electronica. Als dann das Debut-Album BUTTER kam, konnte es für meinen Geschmack nicht wirklich mithalten. Leichte Enttäuschung, die dazu führte dass Mohawke langsam aus meinem Blickfeld driftete.

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