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LP: Dark Sky – Othoma (2017)

Titelbild © by Monkeytown Records



Quelle: ELECTRONIC / INDIE MUSIC NEWS YouTube-Kanal


Dark Sky sind nach dem 2014er IMAGIN mit einem neuen Album zurück und sie sind better-than-ever. OTHOMA heißt der neue, wieder auf Modeselektor’s Monkeytown-Label erschienene Kracher und stellt sich, nach mehrmaligem hören und dem damit eihergehenden tieferen Eintauchen in die erschaffenen Klangwelten, im Gesamtbild vor allem als Brückenschlag zwischen verschiedenen Stilen dar.

Der klassische Dark Sky Sound bleibt dabei immer vordergründig präsent, die vielschichtigen Flächen hinter den Beats sind jedoch (noch) verträumter als zuvor geworden. Auf Tuchfühlung mit dem aktuellen Synthwave-Revival, aber nie auch nur mit einem ganzen Fuß in diesem Genre, frickeln die zwei Beat-Bastler komplexe Titel, in denen auch beim x-ten Hören noch neue Elemente im runden Gesamtbild zu entdecken sind.  LP: Dark Sky – Othoma (2017) weiterlesen

DJ-Mix / Compilation: Ólafur Arnalds – Late Night Tales (2016)

Titelbild © by Night Time Stories Ltd.



Die (derzeit noch) aktuellste Installation der britischen mix- bzw. Compilation-Reihe LATE NIGHT TALES stammt, nachdem in der Vergangenheit bereits namhafte Leute wie Nightmares on Wax, Four Tet oder Bonobo Ihren Beitrag leisteten, nun von keinem geringeren als dem großartigen Ólafur Arnalds. Und ohne lang um den Brei herumzureden, lässt sich eines sagen: die Musik, die ihren Weg in dieser Zusammenstellung fand, entspricht durch und durch den Erwartungen, die man mittlerweile mit dem Namen verknüpft – sie ist ohne Aussetzer wundervoll.

Arnalds elegante Auswahl hochwertiger Musik sorgt für ein gelungenes auf und ab – wabernde Elektronik trifft auf zeitgenössische Klassik, dezentes Piano paart sich mit vielschichtigen Synthesizern, tiefe Melancholie tanzt mit der lebendigen Gewissheit, das alles gut werden wird, wenn die Welt doch in der Lage ist solche Musik hervorzubringen. Zum Einstieg gibt es traditionelle isländische Gesänge, den Abschluss bildet eine kurze Geschichte.

Obwohl bereits im Juni veröffentlicht ist dieses Album, welches sowohl als 70minütiger Mix, wie auch als Compilation der Einzelstücke zu haben ist, prädestiniert dafür den Herbst einzuleiten. Sich zurückzulehnen, über sich und die Welt nachzudenken, oder einfach nur die Gedanken schweifen zu lassen. Zwar besteht eine latente Gefahr, die Regler auf der persönlichen Melancholie-Skala bis weit in den roten Bereich zutreiben, doch seien wir mal ehrlich, Ein wenig wollen wir das doch auch, Wenn wir die Arnalds-Platte auf den Teller legen, oder seinen Titel in der Playlist auswählen.  DJ-Mix / Compilation: Ólafur Arnalds – Late Night Tales (2016) weiterlesen

DJ-Mix: DJ Nobu – XLR8R Podcast #450 (2016)



DJ Nobu serviert zum zehnjährigen Podcast-Jubiläum von XLR8R ein dreistündiges Techno-Set vom Allerfeinsten! Aufgenommen auf einem Festival in Japan (Rural Open Air), extrem hypnotisch, kontinuierlich im Fluß, in der Klangästhetik hypnotisch und mysteriös. Da schlagen Techno-Herzen höher (und der Geist hebt ab). Leider gibt es keine Tracklist – die Namen einiger Tunes hätten mich sehr gereizt, vor allem zwischen 1h25 und 1h30, einer wirklich unglaublich flowigen Passage. Augen zu, zurücklehnen, genießen.

Links zum Download und ein kurzes Interview gibt es auf XLR8R.

LP: Moby – Hotel: Ambient (2005)


Quelle: Jasper Hobson YouTube-Kanal


Moby ist schon so einer. Stand lange mit einem Fuß im Erfolg und dem anderen in den Wurzeln der elektronischen Musik und hat über die Jahre immer und immer wieder Musik gemacht, die mir ziemlich zusagte. Das hier – HOTEL: AMBIENT – war 2005 als Bonus-Disc des Albums HOTEL heraus und wurde 2014/2015 auf seinem eigenen Label Little Idiot einzeln nochmal wiederveröffentlicht. Wie der Titel schon sagt, ist es Ambient in absoluter Reinform, also flächig chilliger Untermalungs-Sound, der angenehm unaufdringlich mit der Umgebung verschmilzt. Wenn mal berieseln lassen, dann so (oder von Brian Eno). Und auch wenn Moby rückwirkend mit seinem Hotel-Album selber nicht sonderlich zufrieden ist, muss ich sagen, dass mir diese Zugabe ziemlich gut gefällt. Vielleicht meinte er die ja auch gar nicht, sondern nur das Hauptalbum? Das Zitat “I wanted to produce an album that had the potential to be commercially successful. [..] Some of the songs are nice but I’m disappointed I made such a conventional generic record.” ist immerhin nicht gerade das, was man in der Regel über eine Vocal- und (fast) Drum-freie Ambient-Scheibe sagt… Mir egal, wenn ich beruhigende, chillige Klänge brauche, dudelt aktuell diese LP.  LP: Moby – Hotel: Ambient (2005) weiterlesen

LP: Brood Ma – Daze (2016)


Quelle: Voneuen YouTube-Kanal


Mein aktueller Spleen für abstrakt-abgedrehten Sound setzt sich nach Lotic, Rustie und Oneohtrix fort. Brood Ma ist neu auf Tri Angle gesigned und liefert mit DAZE ein dreißigminütiges Etwas, das sich wirklich jeglicher Beschreibung entzieht. Ich weiß nicht, ob es sich um Album, EP, Mixtape oder kontinuierlichen Live-Edit handelt. Wirklich nicht. Eine halbe Stunde fließen abstrakte Sounds ineinander, stolpern, purzeln, rappeln sich wieder auf und wählen im Fortlauf immer den am wenigsten erwarteten Weg – perfekte Metamorphose von Punkt A nach Punkt B. Klingt irgendwie industriell, irgendwie Electronica, ganz gewiß aber sperrig und ziemlich geil. Pflicht: Laut hören und nichts anderes dabei tun, sonst wirkt es nur halb.

Bitte einsteigen, Raumschiff hebt ab.  LP: Brood Ma – Daze (2016) weiterlesen