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Meinung: Media Monday #325

Guten Morgen die Damen und Herren. Mal wieder widme ich den Montagmorgen meiner Teilnahme an Wulf’s Media Monday, heute in der Ausgabe #325. Ihr kennt den Deal, drüben im Medienjournal gibt es sieben Lückentexte, hier bei Jacker’s 2 Cents (und natürlich auch in zahlreichen anderen Blogs) werden sie mit Leben gefüllt. Ich hoffe, dass es mir gelingt etwas gescheites beizutragen Habt eine schöne Woche!


1. Wenn heutzutage noch immer Serien nur auf DVD und nicht auf Blu-ray veröffentlicht werden, fehlen mir dafür ehrlich gesagt die Worte! Gerade vorgestern war ich wieder eine Weile auf DVDbeaver und Caps-a-holic unterwegs, um die internationalen Releases einiger italienischer Giallo-Klassiker zu vergleichen und habe wieder schmerzlich vor Augen geführt bekommen, wie extrem die DVD gegen die BluRay abstinkt. Wie auch nicht? Denn bei Scans analog gefilmter Quellen, mag ich gar nicht anfangen zu rechnen, wie viel hundert K man braucht, bis bei maximalem Zoom in das Bild auch Form des Filmkorns, etc. korrekt abgebildet sind. Die Grenze ist da das Atom. Bei digital, also heute mindestens in 4K gefilmtem Material, stellt die DVD ein Schrumpfen auf – festhalten – ein SECHZEHNTEL des Ausgangsmaterials dar – mehr braucht man wohl nicht sagen. Für mich ist die DVD tot und die Male,  in denen ich aufgrund von fehlender Verfügbarkeit einer BluRay noch zu ihr greifen muss, nerven mich sehr. Das Bild ist einfach zu schlecht. Nicht suboptimal, nicht mittelmäßig, sondern einfach schlecht

2. Den Mario Bava-Klassiker BLUTIGE SEIDE habe ich nach Jahren nun auch endlich mal gesehen und war, wie erwartet, schwer begeistert. Vom Film, nicht vom Master, welches VZ für das hübsche Mediabook lizensiert hat. DaVerglichen mit den perfekten Schwarzwerten, etc. die man auf der britischen Arrow Video-VÖ vorfindet, zeigt die deutsche VÖ leider arge Defizite. Bei einem derartigen “Schund” (im besten Sinne) aus den 60ern, kann ich die Bildfehler, etc. zwar oft als “charmant” verbuchen, doch eine gelungene Restauration sieht einfach anders aus.

3. Immer wenn ich Bademäntel sehe, bekomme ich regelrecht Lust den großartigen BIG LEBOWSKI zu sehen. Warum, könnt ihr im verlinkten Review lesen.

4. BETTER CALL SAUL und FARGO sind seit Jahren (auch wenn es jeweils nur drei sind) quasi eine Konstante, schließlich empfinde ich die zwei Formate als die besten derzeit laufenden Serien und bin, auch wenn es dann bei VÖ gern trotzdem noch zwei Monate dauert bis ich sie tatsächlich sehe, im Vorfeld voller positiver Erwartung. Beide haben mich auch dieses Jahr wieder nicht enttäuscht, im Gegenteil, speziell die bittersüße Tragik im Werdegang eines Saul Goodman, hat mich sehr berührt.

5. Ich packe meinen Koffer und übertreibe es mit Büchern maßlos. Ich habe im Vorfeld nie eine Ahnung, was es im Urlaub an Lesestoff sein soll, weswegen meistens mindestens zehn Bücher mitgeschleppt werden – Krankheit der Neuzeit, man will ja die Wahl haben. Im Endeffekt lese ich dann in der Regel eins.

6. Die künstlich erzeugte Exklusivität mancher Serien/Filme, beispielsweise in Bezug auf unterschiedliche Streaming-/Premium-Anbieter nervt. Und hat mich noch nie dazu bewogen, irgendwo ein Abo abzuschließen. Im Gegenteil, solche Politik geht mir derart gegen den Strich, dass ich dann oft einfach verzichte und die Serie Serie sein lasse. Fusioniert die Streaming-Dienste, macht einen für alles (zahle ich auch gern 30+ € im Monat für) und gut ist. Schade nur, dass das nicht passieren wird.

7. Zuletzt habe ich die sechste Staffel SHAMELESS (US) begonnen und das war wieder ein herrlich skurriler Trip in die Welt der Gallaghers, weil ich, wie auch schon zuvor, stetig zwischen Lachen, Weinen und ungläubigem Kopfschütteln hin und her strauchelte. Nach wie vor ist das Format echt stark geschrieben, Sideplots passieren nicht einfach, sondern beeinflussen, kreuzen und verweben sich, so dass die gesamte Handlung ein lebendiges, atmendes Konstrukt ist. Weil die Figuren über die Zeit wirklich stark entwickelt wurden, wirkt das Ganze umso mehr aus einem Guss und die Handlungen sind aus dem Charakter dieses irren Haufens heraus motiviert. Außerdem habe ich mich sehr gefreut Sherilyn Fenn mal wieder zu sehen – schade, dass diese Frau nach TWIN PEAKS keine wirkliche Karriere gemacht hat.

11 Gedanken zu „Meinung: Media Monday #325“

  1. Bei #6 bin ich inzwischen schon sehr entspannt, vermutlich auch, weil ich in letzter Zeit kaum Serien geschaut und den Luxus beider Streamingportale genieße. Dennoch: Am Ende kommen sie ja doch in den regulären Handel. Oder gibt es exklusive Filme/Serien, denen eine normale VÖ verwehrt bleibt? Ich weiß es gerade nicht genau. Hängste eben ein Jahr hinterher, aber… es kommt zumindest.

    1. Diese Entspanntheit braucht man auch, sonst wird man bei dem unfassbaren Überangebot an Formaten nicht glücklich. Weil man immer nur denkt man verpasst den heißen Scheiß.

      Zu deiner Frage: ich glaube, dass die wirklichen Originals von Netflix und Amazon größtenteils nicht auf Disc kommen. Manchmal produzieren Studios mit, die das Recht einfordern (MARVEL auf Netflix, etc.), aber sie wollen die Originals ja insgesamt gerade als Exklusivitäts-Merkmal etablieren.

  2. Ja, auf den genannten Seiten bin ich auch oft unterwegs. Blu-ray ist schon etwas Feines. Ob ich jedoch UHD brauche? Da findet man auch kaum Vergleiche zu. Und selbst mit meinem neuen 60 Zoller glaube ich nicht, dass ich aus 3 m Entfernung einen großen Unterschied ausmachen würde.

    1. Der Schritt von DVD-Auflösung zu Full HD war zwingend nötig, weil DVD einfach für die heute gängigen Screens nicht genug Bildinformation enthält. Der von Full HD zu UHD ist auf jeden Fall zu begrüßen, meiner Meinung nach aber nur noch auf Leinwänden ZWINGEND nötig – da man bei 2K und Sitzplatz weit vorne tatsächlich in manchen Kinos Pixel erkennt. Da dürfte es ruhig auch UHD-2, also 8K sein…

      1. Bis es soweit ist müssen aber auch die Postproduktionspipelines angepasst werden, denn selbst wenn mit 4K gedreht wird, arbeiten viele immer noch mit 2K-Intermediates, was die Vorteile der höheren Auflösung natürlich zunichte macht.

      2. Ist aber tatsächlich bei den meisten Filmen heutzutage noch so. Echte 4K-Master (z.B. “The Revenant”) sind leider sehr, sehr selten.

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