Archiv der Kategorie: Gut (bis sehr gut)

Filme, Serien und Dokus, die ich mit 7-9 Punkten werte.

Film: The Innkeepers (2011)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Tiberius Film


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Horror
Regie: Ti West
Drehbuch: Ti West
Besetzung: Sara Paxton, Pat Healy, Kelly McGillisLena DunhamBrenda CooneyJohn Speredakos
Kamera: Eliot Rockett
Musik: Jeff Grace
Schnitt: Ti West


Review
Das ist er der richtige Schwerpunkt in einem Gruselstreifen: Suspense, Suspense, Suspense, Suspense!

Ti West lässt zwei nicht-mehr-ganz-Jugendliche als Portiers in einem gruseligen, alten Hotel arbeiten und nimmt so richtig das Tempo raus. Alles schleppend, die Story darf sich ewig entwickeln und die Charaktere lernt man für einen Horror-Streifen ungewohnt ausgiebig und vielschichtig kennen. Sie entwickeln tatsächlich ein richtiges Profil und ich mochte Sie total, anstatt Sie strunz-dumm und nervig zu finden. Der Fokus liegt also ganz klar auf dichte Atmosphäre und THE INNKEEPERS lebt von ultra-langsamen und ausufernden Kamerafahrten.
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Film: Perfect Sense (2011)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Liebesfilm, Drama, Endzeit
Regie: David Mackenzie
Drehbuch: Kim Fupz Aakeson
Besetzung: Ewan McGregor, Eva Green, Lauren TempanyConnie NielsenEwen Bremner
Kamera: Giles Nuttgens
Musik: Max Richter
Schnitt: Jake Roberts


Review
Inhaltlich, optisch, musikalisch, konzeptionell, emotional – einfach rundum schön!

Ich freue mich immer wieder, dass es Filmemacher gibt, die die Liebe und alles damit einher gehende ganz anders, als durch die 3-4 gängigen und leider völlig realitätsfernen 08/15-Formeln beschreiben, sie als etwas wertvolles darstellen, gern auch mal ein wenig kitschen, aber dennoch das wesentliche und echte herausarbeiten. Keine Traumprinzen, keine riesigen Konstrukte aus illusorischem Wunschdenken, sondern die Erkenntnis, dass ein Mensch dem anderen Kraft, Halt und Wärme spenden kann. Dass derartige Gefühle echt sind und kein Kindermärchen ohne Lebensbezug – glücklich bis ans Lebensende, bunte Bäche und zuckersüßer Honig? So etwas gibt es nicht, zumindest nicht außerhalb von Hollywood.
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Film: Die Haut, In Der Ich Wohne – La Piel Que Habito (2011)


Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Drama, Psychothriller, Mystery
Regie: Pedro Almodóvar
Drehbuch: Pedro AlmodóvarAgustín Almodóvar
Besetzung: Antonio Banderas, Elena Anaya, Jan CornetMarisa Paredes
Kamera:  José Luis Alcaine
Musik: Alberto Iglesias
Schnitt: José Salcedo


Review
Ich liebe es, dieses Gefühl mit offenem Mund da zu sitzen wenn der Abspann läuft und völlig umgehauen zu sein, weil ich einen emotionalen, visuellen und sehr eingängigen Trip hinter mir habe!

Mal wieder hat es sich rentiert nicht mal den Klappentext zu lesen, sondern mich lediglich auf die Vorkenntnisse zum Regisseur zu verlassen um mir diesen Film anzusehen. Denn jegliches Vorwissen zu DIE HAUT IN DER ICH WOHNE kann hier vielleicht schon die Dampflok, die mit 200 Tonnen Wucht von einem Moment auf den anderen über uns drüber prescht, ein wenig ausbremsen. Denn wenn Almodovar hier eins besonders schafft, dann uns (mich zumindest) wirklich die ganze Zeit völlig darüber im Dunkeln zu lassen wohin die Reise gehen könnte. Bis halt das Tuten der Dampflok zu hören ist. Und zwischen Tuten und Kollision vergeht nicht mehr viel Zeit.
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Film: Cosmopolis (2012)


Trailer © by Falcom Media / Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Gesellschaftskritik, Psychothriller, Kunstfilm
Regie: David Cronenberg
Drehbuch: David Cronenberg, (Romanvorlage: Don DeLillo)
Besetzung: Robert Pattinson, Juliette Binoche, Paul GiamattiSarah GadonKevin DurandJay BaruchelSamantha Morton
Kamera: Peter Suschitzky
Musik: Howard Shore
Schnitt: Ronald Sanders


Review
Manchmal ist es so einfach: Komponente A und B sind gut, C ging so, aber D glich das wieder aus – Fazit: Toller Film.

Aber an David Cronenberg’s vollkommen seltsamen COSMOPOLIS ist nichts einfach, erst recht nicht zu erklären warum ich ihn herausragend finde. Worte zu finden, gestaltete sich selten komplizierter.  Erster Versuch. Es ist die Audiovisualität: Der Film ist grandios, weil bereits die Atmosphäre von der ersten Sekunde an unvergleichlich irreal und falsch ist – so sehr, dass ich direkt und ohne zu zögern gebannt war. Zweiter Versuch. Es ist der surreale Inhalt: COSMOPOLIS ist grandios, weil ich wahrscheinlich noch nie eine so vollständige Dekonstruktion der (marktwirtschaftlichen) Wirklichkeit im Verhalten einer einzigen Person manifestiert erleben durfte und die Entkopplung des Hardcore-Kapitalismus von der Realität hier enorm kryptisch und dennoch so klar wie es nur sein könnte beschrieben wird. Hmm. Dritter Versuch: Er ist grandios, weil Entfremdung selten so überzeugend verbildlicht und so packend gespielt wurde.  Puh, sicher von allem etwas und doch noch viel mehr.
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Film: The Raid – Serbuan Maut (2012)


Trailer © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Martial Arts, Action
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth Evans
Besetzung: Iko Uwais, Ananda George, Ray SahetapyJoe TaslimDonny AlamsyahYayan RuhianVerdi Solaiman
Kamera: Matt FlanneryDimas Imam Subhono
Musik:  Aria PrayogiMike ShinodaJoseph TrapaneseFajar Yuskemal
Schnitt: Gareth Evans


Review
So sieht das aus wenn knallhartes, kompromissloses und inhaltsleeres 80er Action-Kino in die Gegenwart transferiert wird. Hauptdarsteller Iko Uwais hat zwar Martial-Arts mäßig richtig was auf dem Kasten, jedoch nicht ganz die Gelassenheit und Coolness der großen 80er Macho-Helden. Macht aber nichts, Skill und Charisma gleichen sich hier mehr als aus und ihm bei der Erstürmung dieses Hochhauses zuzusehen, macht uneingeschränkt Spaß. Die Fronten sind klar verteilt: Gut gegen Böse. Auch wenn dieses Konstrukt im Laufe des Schlachtfestes immer mehr ins Wanken gerät, bleibt doch kein Zweifel daran wer hier die Klatsche verdient. Film: The Raid – Serbuan Maut (2012) weiterlesen